Pfad: Home / Tauchen und Reisen / Malediven 2003 / Reisetagebuch

Reisetagebuch Komandoo 19.09 – 11.10.2003


1. Tag Anreise 19.09/20.09

Nach einem etwas stressigen da kofferpackenden Freitag saßen wir nun endlich um 19 Uhr im Flieger nach München und alles war bis zum Ankunftsflughafen Male durchgecheckt. In München hekteten wir etwas zum Gate C10, da wir nur 20min Umsteigezeit hatten. Es klappte jedoch alles hervorragend und so saßen wir pünktlich um 21.15 Uhr im Airbus A330-200 in Richtung Male. Nur den Biergarten dort mussten wir links liegen lassen, mist.

Der Flug verlief mehr oder minder unspektakulär, bis auf die Tatsache, das der Sitzabstand, nun.....sagen wir mal unter aller Würde war. Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, jemals bei aufrechter Körperhaltung mit den Knien an den Vordersitz zu stoßen. Es half nichts, da musste man(n) nun durch. Das Essen war ok und auch der Service wurde von unserem schwulen Flugbegleiter mit Witz und Charme ausgeführt, so dass es hier nichts zu meckern gab. Die andere Seite des Flugzeugs hatte jedoch die „typischen“ genervten deutschen Flugbegleiterinnen.

Nach nur 9 Stunden Flug landeten wir pünktlich in Male und wurden nach der Passabfertigung gleich mit unseren Koffern „am laufenden Band“ beglückt. Passte also alles hervorragend. Nur das Wetter war etwas durchwachsen. Am Ausgang wurden wir von Meiers in Empfang genommen und zum Stand von Maledivian Air Taxi (MAT) weitergeleitet. Unser Gepäck bekam einen erneuten Anhänger und ab ging’s in den LKW, natürlich nur das Gepäck, wir durften in den bereitstehenden Bus. Aber nicht, ohne das man die „wollen sie eine Cola, kostet nur 5$“ Nummer an uns zu probieren versuchte. Nachdem wir nun nix bestellten, durften wir natürlich auch gleich in den Bus einsteigen, der uns umgehend über das Rollfeld zum Gebäude von MAT brachte. Dort wurde unser Gepäck gewogen, mit dem Ergebnis, das wir kein Übergepäck zu zahlen hatten, und das trotz über 70kg für 2 Leute. Nun ja, sollte uns nur recht sein.

Nach weiteren 20min Warten ging es auch gleich los, das Gepäck kam an Bord und danach auch wir. Ein Höllenlärm in der Twin Otter, aber ein toller Blick auf die Atolle, absolut sehenswert und spektakulär. Pünktlich nach 40min und einen Beinahe-Hörschaden weiter, landeten wir im Nieselregen an einer Plattform vor Komandoo, wir waren am Ziel. Leider vergaß ich im Flieger mein Basecap, welches mich schon auf so vielen Reisen begleitet hatte. Mmmpf.

Das Personal stand klatschend am Steg parat – etwas peinlich - und es gab erst mal Erfrischungstücher, Kokoseis und frische Kokosmilch aus der Nuss zum Einstimmen. Das und die Einladung zum Lunch zu gehen, obwohl wir Halbpension gebucht hatten. Wir waren (natürlich) die letzten, die ein Bungalow bekamen, den Coral 2 auf der Seite der Einheimischeninsel. Noch kurz die Einweisung des Roomboys angehört, erstes Trinkgeld verpasst, und erst mal auf’s Bett. Endlich Ruhe und der Bungi war ein Traum. Himmelbett, riesen Bad, Safe, Wasserkocher, genug Strand und immer die Erkenntnis. wann die Gebetszeiten auf der Insel gegenüber sind. Nein, nicht wirklich schlimm, hörte man kaum.

Danach ging es erst mal ins Restaurant, wo wir auch gleich auf unsere Halbpension angesprochen wurden. Aber wir wollten ja eh auf VP upgraden, was wir auch gleich nach dem Essen an der Rezeption erledigten und sogleich den Verlust meiner Mütze im Flieger beklagten. Husch ins Zimmer, schnell ausgepackt, also eher ich, meine Kleine lag im Tiefschlaf, und danach erst mal in die Tauchbasis. Kurz vorgestellt, alles ausgefüllt und einen Termin für den nötigen Orientierungdive am Dienstag gemacht. Danach folgte noch eine ruhige, erste Inselumrundung, mit der Erkenntnis, das unserer Bungalow durchaus nicht auf der schlechten Inselseite liegt. Man hat zwar Sicht auf die Einheimischeninsel und der Strand ist etwas schmaler als auf der Jettyseite, jedoch ist er lange nicht so schmal, wie auf manchen Katalogbildern zu sehen. Nun ja, danach ging es erst mal ab ins Bett. Ausruhen war angesagt, außerdem regnete es mal wieder.

Noch schnell Abendessen, am Strand entlang und husch ins Bett, der nächste Tag wartete schon. Die Krönung war meine Mütze, die wie ein Wunder an der Klinke der Bungitür hing, da konnte man auch beruhigt schlafen gehen.

nach oben

2. Tag Eingewöhnung 21.09.03

Viel zu früh mussten wir nach dem langen gestrigen Tag aufstehen, da das Frühstücksbuffet ja nur bis um 10 Uhr offen war. Aber es half ja nix, Hunger hatten wir ja schon. Das Wetter gab sich genauso trist wie am Vortag, permanent nieselte es so vor sich hin.

Nach einem kurzen Gespräch nach dem Frühstück mit unserem Kellner, das sie im Restaurant von unserem Upgrade auf Vollpension nicht wirklich etwas wussten, ging es zur Klärung nochmals zur Rezeption, wo dann auch dieser kleine Mangel endlich aus der Welt geschafft wurde.

Müde wie wir nun mal noch waren ging es zurück zum Bungalow, wo das restliche Gepäck ausgepackt wurde und wir uns an unsere mitgebrachte Hängematte machten. Die Befestigung an den Terrassenpfosten war kein Problem und so machten wir es uns bis zum Mittag auf unserer Terrasse mit ein paar Zeitungen gemütlich. Außerdem kam ich endlich dazu, mein mitgebrachtes Laptop anzuschießen, perfekt.

Beim Mittag waren alle Zweifel des Personals endlich ausgeräumt, wir hatten nun VP. Sehr gut. Nach dem lecker Essen ging es noch schnell zur Tauchschule, wo wir uns vor unserem ersten Schnorchelausflug mal über die Gegebenheiten informierten. Auf der folgenden Inselumrundung fielen uns schon die Quallen im Wasser auf.....kleine, blaue, lange Nesselfäden hinter sich herziehende Quallen. Komisch, gerade auf unserer Seite gab es leider ein Menge davon. Meiner Kleinen ließ das natürlich keine Ruhe und so fing sie eine und brachte sie mittels Identifizierung zur Tauchschule. Mit dem Ergebnis, das Frank die Art auch nicht kannte und zur Erkenntnis kam, es gäbe keine gefährlichen Quallen auf den Malediven. Nun gut.

Nach einer kurzen Erholungsphase von den Strapazen des Tages – kleiner Witz am Rande - ging es nun zum Schnorcheln. Klamotten an und rein, aber überall waren die Quallen. Als Sandra die erste Feindberührung am Gesicht und dem Brustbein hatte, machten wir uns vom Acker. Es war unangenehm und brannte, war aber sonst ziemlich harmlos. Also ab, auf die andere Seite der Insel, wo wir Mandy von der Tauchschule trafen, die unseren Termin des Orientierungstauchganges gleich auf morgen schob. So, hier waren weniger Quallen, fast gar keine. Also an die Riffkante, wo wir einen sehr entspannten Schnorcheltrip hatten. Die Krönung war ein großer Napoleon, der sich durch nichts aus der Ruhe zu bringen schien. Klasse, aber uns wurde langsam kalt, also raus aus der Planktonsuppe. Leichter gesagt als getan, sammelten sich die blöden Quallen doch leider vor den Kanälen zwischen den Wellenbrechern, so das der Rückweg versperrt war. Also waren wir so 15min und 2-3 Vernesselungen an allen Gliedmaßen später auch endlich aus dem Wasser. Zum Ende sahen wir auch noch ein paar kleine Rochen und ein aufziehendes Unwetter, welches natürlich sofort loslegte. Half ja nicht, raus aus dem Wasser und erst mal in der Tauchschule untergestellt, wo wir die gerade ankommenden, neuen Gäste in dem Unwetter bedauern konnten.

Nach der Trockenlegung ging es alsbald zum Essen und damit war der Tag nach ein wenig Haie gucken vor dem Restaurant auch schon wieder gelaufen.

nach oben


3. Tag Orientierungstauchen 22.09.03

Wieder früh aufstehen, der anstehende Orientierungstauchgang begann ja schon um 9.30 Uhr. Uff - dafür war das Wetter aber toll, locker bewölkt und sonnig.

Gefrühstückt und natürlich aufgeregt wie immer, logo. Irgendwie bekommen wir das nie gebacken, locker und entspannt zum ersten Tauchgang im Urlaub zu gehen. Half ja nix, Krams gepackt und alles zur Tauchbasis gebuckelt. Frank gab uns eine Einweisung in die Tauchbasis und dann ging’s ans Anpellen. Ich war natürlich mit meinen Mares Bleitaschen wieder der letzte, aber alle warteten brav auf mich. Ab auf den Jetty und rein ins erfrischende Nass. Von da an war alles nur noch prima, wir sahen Seegrasgeisterfische, einen kleinen Schaukelfisch, viel Kleinkram und nach den nötigen Übungen noch massig unter dem Jetty, z. B. eine grüne Muräne, einen Rotfeuerfisch, einen zahmen Drückerfisch und einen weiteren Schaukelfisch. Klasse und sehr entspannend. Frank strahlte auch nur so die Ruhe aus, das half doch mächtig.

Nach dem Tauchgang war allgemeine Freude angesagt und erst mal wieder ausgiebiges Ausruhen nach der fälligen Dusche. Den Gang zum Essen brauche ich ja nicht mehr erwähnen, danach ging es ans Reisetagebuch bzw. schmökern auf der Terrasse und dann kam die schwere Entscheidung zwischen einem kleinen Nachmittagsschläfchen und einem Tauchgang. Das erstere gewann und so wachten wir gegen 17 Uhr wieder auf und machten uns an einen kleinen Inselrundgang bei der wir unsere morgendlichen Tauchpartner trafen, die genauso vom „Faulsein“ Virus befallen waren wie wir. Jedenfalls hatte keiner das zustande gebracht, was morgens noch geplant war.

Uff, ganz schön warm so ein Rundgang, ab ins Wasser zum Abkühlen, immer ein Auge auf möglich Quallen. Wir sahen nur wenige, passten aber trotzdem immer noch auf. Plötzlich preschte ein von Makrelen gejagter Schwarm kleinerer Fische quer unter und über uns vorbei, wirklich sehr lustig. Einer sprang in einem hohen Bogen Sandra akribisch genau über den Kopf, ein Bild für Götter. Nachdem wir dann auch wieder einige Quallen gesehen hatten dümpelten wir langsam zum Strand, als unsere Nachbarn auch noch eine kleine Erfrischung nehmen wollten, aber bereits nach 10m den ersten Quallenkontakt hatten. Eine ordentliche Strieme auf dem Rücken war die Folge. Nach einer netten Plauderei über das Tauchen usw. da sie gerade einen Kurs machten, ging es dann ans Umziehen und Fertigmachen für das Abendessen, aber nicht, ohne sich vorher noch kurz für abends in der Bar zu verabreden.

Beim abendlichen Chill-Out Lesen auf dem Bett legte ich REM auf, eine prima Wahl. Jetzt waren wir richtig im Urlaub, getaucht, entspannt und relaxed. Das Essen fand aufgrund des guten Wetters im Freien an der Lagune statt, ein wirklicher Hingucker sind dort immer die über 10 kleinen Schwarzspitzenriffhaie, die dort halbstark ihre Kreise ziehen. Nach dem Essen ging es zur Bar, wo leider keiner auf uns wartete. Macht nix, also Sternenhimmel genießen und noch mal um die Insel rum. Dabei kann man sich immer über das angeschwemmte, blau leuchtende Plankton amüsieren, oder die blitzschnell weglaufenden Geisterkrabben, die bei Gefahr in ihren Höhlen verschwinden. Unsere Nachbarn trafen wir dann auch noch, sie waren schlichtweg zu müde für einen Bar Besuch, wegen des doch stressigen Tauchkurses. Na ja, morgen ist ja auch noch ein Tag. Der Sternenhimmel war so beeindruckend, das wir noch eine halbe Stunde vor unserem Bungalow sitzen blieben und die Stimmung genossen, bevor wir dann den Tag mit Musik ausklingen ließen. Schön.

nach oben


4. Tag Urlaub 23.09.03

Endlich mal ausschlafen war angesagt und so kamen wir auch relativ spät erst zum Frühstück. Unser geplanter Tauchgang um 11 fiel dann auch wegen allgemeiner Faulheit aus und so hüpften wir noch mal zur Abkühlung ins Wasser, da es wieder ein sonniger, brütend heißer Tag war. Natürlich nicht, ohne mein weißes Fleisch vorher etwas einzucremen, damit man sich nicht die Pelle verbrennt. Die Gelegenheit nutzte ich gleich, um mein mitgebrachtes Unterwassergehäuse für die Digicam neutral zu tarieren. Leichter gesagt wie getan, nach 5 oder mehr Versuchen hatte ich dann alle Unterlegscheiben in das Gehäuse geklebt und es war annähernd neutral. Gut, dann war auch schon wieder Zeit für, na was wohl, Mittag natürlich. Verhungern tut man hier wahrlich nicht.

Nach dem Mittag wuselten wir noch etwas auf der Insel rum, unterhielten uns mit unseren etwas von Tauchen gestressten Nachbarn, um dann so gegen 15 Uhr unseren Hausrifftauchgang zu beginnen. Noch kurz das Nitrox analysiert, angerödelt, Paul nach der Strömungsrichtung befragt und rein ins Wasser. Was dann folgte, war eher Ernüchterung. Die Sicht war mäßig und die Strömung kam aus der entgegengesetzten Richtung wie angesagt, zu dem lief auch noch meine Maske permanent voller Wasser und die Kamera war permanent im Weg. Ich schwor mir, morgen kommt der Oberlippenbart ab und die Kamera ans Jacket !

Nun ja, abgesehen von den kleineren Schwierigkeiten sahen wir dann aber doch mehrere Rotfeuerfische, eine große Kaurimuschel, sehr zum Leidwesen meiner Freundin natürlich noch „besetzt“, einen relativ großen Zackenbarsch und wieder die Gruppe Anemonenfische in ihrer, na was, Anemone natürlich. Auf dem Rückweg machte uns die Strömung richtig zu schaffen, man kam gerade noch so vorwärts. Als die Sandfläche vor dem Jetty begann, schwenkten wir gleich in die großen Saugkrater von der Strandaufspülung um etwas aus der Strömung zu sein und in Ruhe unseren Sicherheitsstop machen zu können. Noch kurz unter den Jetty geguckt, wegen Terry, Jerry und allen anderen und raus ging es.

Alle anderen am Hausriff hatten die gleiche Erfahrung gemacht und waren teilweise sogar früher wieder aus dem Wasser gegangen wie wir. Frank sagte, das die Strömung wirklich heftig sei, viel schlimmer konnte es also nicht kommen. Auch die Leute vom zurückkommenden Tauchboot bemängelten die Sicht und die Strömung, das schien also überall so zu sein.

Wir trugen uns noch für das Nachmittagsboot am folgenden Tag ein und gingen auf ein kurzes Bad vor unseren Bungalow. Danach folgte nach der Auswertung der Bilder des Tauchganges ein intensives Studium meiner Betriebsanleitung der Digicam, um die aus dem Internet vorgeschlagenen Werte in den manuellen Modus wurschteln zu können.

Heute war BBQ am Strand angesagt. Nach dem Essen hielt Sandra noch einen kleinen Schwatz mit einem der Köche. Er kam aus Sri Lanka und sein Kollege aus Nepal. Ich schaute mit derweil die kleine Haie in der Lagune an und ließ mir von unserem Kellner Abdullah ein paar Wörter Dhihevi beibringen, mit mäßigem Erfolg muss ich dazusagen. In der Bar angelangt, dort war diesen Abend Reggae Night, war mal wieder nix los, langsam ging mir das auf den Keks. Also wirklich gar nichts, um halb Elf war die Bar schon immer fast leer. Der Fernseher dort wurde anscheinend auch nur für Fußballübertragungen genutzt.

Auch der Sternenhimmel und die leichte Brise vom Meer konnten das nicht bessern, ich hätte so gerne mal wieder ein Bier getrunken und mit jemanden gequatscht, und so ging es etwas genervt in den Bungalow. Sandra wollte noch ihrer Mutter telefonisch zum Geburtstag gratulieren, was aber nicht auf Anhieb klappte. Während sie deswegen noch mal zur Rezeption dackelte, machte ich den Laptop für einen Film klar. Als Krönung streikte dann auch noch mein Software DVD Player, so das ich etwas frustriert das Licht ausmachte.

nach oben


5. Tag Bootstrip 24.09.03

Raus aus den Federn und frühstücken hieß es wieder um Neun, der Himmel fast wolkenlos, was wollte man mehr. Na ja, Kaffee zum Beispiel. Der wird auf Komandoo morgens übrigens in „großer Milchkaffee“ – Größe serviert und ist zudem auch noch sehr stark, also Vorsicht bei Herzschwäche

Ein Bootstauchgang stand heute Nachmittag an. Wie bei den Pro Divers üblich, wussten wir allerdings noch nicht, wohin es gehen sollte. Außerdem wusste ich irgendwie auch nicht, wie die Boys, die ja das Equipment auf dem Boot zusammenbauen, meine analysierte Nitrox Buddel mit meinem Equipment in Bezug bringen sollten. Nun ja, man hat ja auf so einer Insel auch nicht so viel vor und so machte ich mich mal wieder auf den Weg in die Tauchschule um das zu klären. Es war natürlich schon nach 12, die Tauchschule hatte also zu. Toll. Netterweise kam gerade ein Schweizer Gast vorbei, der auch auf dem Nachmittagstauchgang dabei war, und erklärte mir das Prozedere kurz. Also kurz Nitrox analysiert und für uns beide schon mal das Equipment gepackt und in das richtige Dhoni Feld für die Flaschen Boys gelegt. Na hoffentlich geht das mal gut, dachte ich mir so.

Zeit für das Mittag und dann ging es ja auch schon los. Tatsächlich stand mein Equipment fertig zusammen gerödelt und mit der richtigen Nitrox Flasche an Bord, man brauchte nur nochmals alles kurz kontrollieren und fertig. Super. Es ging zum Madivaru Outreef, einer Steilwand vor einer Militärinsel mit vielen Überhängen, teilweise abfallend ins Bodenlose. Prima, also Strömungstauchen, das strengt nicht so an. Nach einen kleinen Plausch mit Frank und Hideku, die wir am Vortag kenngelernt hatten, waren wir dann auch schon da, angerödelt und ab ins Wasser. Gute Sicht, so ca. 20m und eine sehr hübsch bewachsene Steilwand bestimmten den Tauchplatz. Die Strömung war mittelmäßig stark, aber das störte uns ja eh nicht, da uns das Boot nach dem Auftauchen, egal wo, wieder einsammelte. Wir sahen einen großen Kugelfisch, ein paar Napoleons, viel Kleinkram und einen sehr großen Thunfisch, jedenfalls der größte, den ich je sah. Nach dem Tauchgang wieder ins Boot zu kommen, war wegen dem Wellengang nicht ganz leicht, auch sah uns die Dhonicrew eher als wir sie. Zum Schluss waren alle wohlbehalten wieder an Bord, uns hat’s gefallen. Auf der Rückfahrt verabredeten wir uns dann auch gleich noch sicherheitshalber mit Frank und Hideku um 9.30 in der Bar. Die Auswertung der auf dem Tauchgang gemachten Bilder ergab dann auch eine richtige Steigerung zu den letzten Bildern am Hausriff mit Automatik Modus, muss wohl an den manuellen Einstellungen gelegen haben. Toll, so macht das Spaß.

Nach dem Essen mit dem Thema „Arabien Night“ (sehr lecker) ging es dann auch gleich in die Bar. Da war natürlich genau den Abend Boduberu angesagt, wo wir uns doch eigentlich unterhalten wollten. Die Frauen tanzten auch fleißig mit, während wir Männer uns anregt über Autos und Tauchen unterhielten. Manche Dinge ändern sich eben nie. Unsere Frauen gingen zu später Stunde dann auch noch dazu über, sich als DJ zu versuchen, was wegen der Lautstärke nicht so der Bringer zum Unterhalten war, aber nun. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und so fand der Abend erst gegen halb zwei ein langsames Ende. Schön.

nach oben


6. Tag Faulenzen 25.09.03

Heute war mal so richtig ausschlafen angesagt, dazu kam noch ein kräftiges Unwetter zur Frühstückszeit um Neun, so das wir gemütlich noch bis nach Zehn im Bett verbrachten und damit das Frühstück verpassten. Egal, das Mittag begann ja schon wieder um 12.30, also was soll’s. Wir hatten uns den Tag für keinen Tauchgang eingetragen und wollten auch nicht ans Hausriff, also mal ein absolut tauchfreier Tag. Muss auch mal sein. Das Wetter war nach den paar Unwettern am Morgen wieder gewohnt gut. Wir gingen noch in den Inselshop um Postkarten und Räucherstäbchen zu kaufen und danach einfach zum Gucken in die Tauchbasis. Die Basecaps von den Pro Divers sahen ja schon gut aus. Sandra arbeitete sich bis zum Mittag ganz gut durch das Nitrox Manual des NRC1 Kurses, den sie am Abend belegen wollte. Dabei entdeckte sie noch einen kleinen Rochen direkt vor unserem Bungalow in der Brandung.

Dann ging es mit Hunger zum Mittag, wo ich mir lecker Tandoori Fischfilet auf den Teller hievte. Lecker, was die hier so produzieren. Die Auswahl war zwar manchmal etwas klein, aber dafür war das was gekocht wurde wirklich sehr gut. Danach ging es wieder in den Bungalow.

Dann machten wir uns nach einer kleinen Ruhephase zum Schnorcheln fertig, wir wollten uns mal das Gewusel unter dem Jetty in Ruhe angucken. Da waren sie wieder alle, die dicke Muräne Amanda, der Schaukelfisch, der Rotfeuerfisch und der zahme Drücker. Dazu kam massig Kleinkram, den wir uns ausgiebig anschauten bzw. ich auch versuchte zu fotografieren. Sandra verletzte sich etwas am kleinen Finger, bei dem Versuch, eine Kaurimuschel umzudrehen, und Schwupps war einer der kleinen Haie da. Die müssen das wirklich riechen. Nein, nur Spaß, der dümpelte da so rum und ließ sich durch uns auch nicht wirklich beeindrucken. Nach fast zwei Stunden hatten wir dann langsam genug und gingen raus, es war ja auch bald Zeit für den Nitrox Kurs. Um Sechs dackelte sie dann zur Tauchschule um gleich wieder zu kommen, der Kurs in Deutsch fing erst am nächsten Tag an. Na gut, sollte uns auch recht sein. Wir zirkulierten noch ein mal in Ruhe um die Insel, danach machte ich es mir beim Sonnenuntergang in der Hängematte bequem, hörte etwas Musik und ließ es mir richtig gut gehen. Hach, so schön konnte Urlaub sein.

Das Abendessen war wirklich ein echtes Highlight. Tex Mex Night mit frischer, leckerer Salsa, Fisch mit Paprikasauce, Paprikapotatoes und Tortilliachips. Super. Nach dem Nachtisch guckten wir in die Bar, ob dort vielleicht Frank und Hideku ihren letzten Abend verbringen würden. Klar, sie saßen natürlich da und ärgerten sich über die Abflugzeit von 7 Uhr am kommenden Morgen, wobei der LTU Flieger erst um 11.40 Male Zeit ging, Komandoo ist eine Stunde vor, also nahezu fünf Stunden Aufenthalt in Male auf dem Flughafen. Klasse, das stand uns bestimmt auch vor. Wir quatschten so vor uns hin, zum Schluss noch vor ihrem Bungalow, bis es dann wirklich Zeit für’s Bett war. Schade das die beiden nicht noch länger blieben, aber half ja leider nix. Dann ging es für uns auch ins Bett, nachdem wir von den beiden noch eine halbe Flasche Rotwein abgegriffen hatten.

nach oben


7. Tag Nitrox Kurs 26.09.03

Nach einem ruhigen Schlaf musste man ja leider wieder kurz nach Neun aus den Federn. Diesmal ließ ich mir ein Omelett zum Frühstück machen, da der angebotene Toast doch recht trocken war. Aber man hatte ja auch sonst eine gute Auswahl, sogar maledivisches Fischcurry gab es fast jeden Morgen, das ich allerdings um die Uhrzeit noch nicht runter bekam.

An der Tauchschule stand leider nicht der morgendliche Tauchplatz dran, so das wir uns leider nicht darüber ärgern konnten, was wir verpasst hatten. Nicht wirklich. Bei den Pro Divers wird immer erst auf dem Boot bekannt gegeben, wo es hingeht, so das also auch durchaus nachmittags gute Tauchplätze angefahren werden. Die Philosophie dahinter ist, möglichst gut auf die auf dem Boot befindlichen Taucher eingehen zu können, bezüglich Erfahrung, Tauchplatzbesuchen, Wetter, Lust und Laune und eben auch Wünschen der Taucher. Man kann zwar nix planen und trägt sich sozusagen blind ein, was aber auch ein Vorteil gegenüber diesem „bester Tauchplatz“ Wahn ist. Da wir fast jedem Tauchgang immer was Gutes abgewinnen können, war dieser Umstand bei uns auch nicht so relevant, nur eben ungewohnt. Obwohl unsere Postkarten mittlerweile schon längst fertig geschrieben waren, konnten wir sie nicht wegschicken, da es immer noch keine Briefmarken gab.

Nachmittags wollten wir noch einen Tauchgang am Hausriff machen und so verbrachten wir die Zeit bis zum Mittag mit Sonnenbaden und Lesen. Zum Mittag gab es Schweinefleisch mit Blattspinat - zu mindestens einer Art davon - und wieder mal die leckeren Nachtische. Wo sollte das nur enden. Noch mal am Strand lang und Muscheln gesucht und wieder zum Gammeln in den Bungalow bzw. auf die Terrasse. Sandra zog sich die Sonnenliege in die Brandung und machte einen sehr glücklichen Eindruck und ich las mir Wissen über Unterfotografie an, irgendwie musste das ja mal besser werden. Dann kam von ihr die Beichte, das sie heute doch keine Lust mehr auf Salzwasser hätte, aber bei der Aussage aus demselben kam. Nun gut, musste man nicht verstehen, war aber auch nicht dramatisch, da das Wetter mit starkem Wind, dementsprechenden Wellen und vorbeiziehenden Unwettern zum Tauchen auch suboptimal war.

Um 18 Uhr war es dann Zeit für ihren Nitrox Kurs, wo ich sie dann in den arg unterkühlten Schulungsraum entließ. Nur eine gute Stunde später war sie wieder da, sie hatten wirklich nur noch mal die Inhalte des Buches kurz durchgesprochen und sich für den NRC 2 Kurs auf morgen Abend verabredet. Die Bemerkung „Nitrox for Dummies“ konnte ich mir echt nicht verkneifen, aber wie sagte schon Frank am Vortag: „Den Nitrox Schein hab ich mir gekauft“. Egal, der Zweck heiligt die Mittel, und nicht jeder ist da so involviert wie ich.

Beim „Chefs Dinner“ hielten wir noch einen kleinen Plausch mit dem Nachbartisch, das Tauchdhoni am Nachmittag war doch tatsächlich aus einer Laune raus zum Kuredu Express gefahren, einem der angeblich besten Tauchplätze des Atolls. Das Ergebnis war dann auch dementsprechend, sie sahen dort Mantas, Haie, Schildkröten und vieles mehr, und das auch noch bei moderater Strömung. Klasse. Na ja, wird schon noch, dachte ich mir. So gingen wir noch für einen kleinen Filmabend in den Bungalow und zogen uns „Die purpurnen Flüsse“ auf DVD rein, wobei der geschnorrte Rotwein absolut entsetzlich war.

nach oben


8. Tag Bedeckt und Regen 27.09.03

Der Morgen fing schon früh an, ich wurde durch ein übles Unwetter wach, wo ich dachte, das fegt uns den Bungalow weg. Dementsprechend gemütlich war es dann auch im Bett, so dass wir mal wieder knapp das Frühstück verpassten. Die könnten das Frühstück ja auch bis 10.30 stehen lassen und dafür das Mittag von 13 - 14.30 Uhr machen. Na ja, konnte man sich ja leider nicht aussuchen. Nach einem Kaffee im Bungalow ging es dann ja auch schon, also wieder ein wenig schmökern, leider im Bungalow, da das Wetter mit starker Bewölkung und Nieselregen eher bescheiden war.

Wir hatten uns für einen Bootstauchgang nachmittags eingetragen. Paul war als Guide dieses Mal an der Reihe, das würde bestimmt lustig werden. Im Inselshop hatten sie immer noch keine Briefmarken. Langsam wurde das schon lästig. Da das Wetter immer noch mäßig war, machten wir es uns im Bungalow bequem. Um 13 Uhr ging es natürlich hungrig zum Mittag und danach gleich zum Zusammenpacken des Equipments für den Tauchgang. Beim Analysieren musste ich meine Kleine etwas bremsen, da sie ihr neu erworbenes Wissen natürlich lang und breit in meine Analyse einflechten wollte. Ich bin ja auch nicht anders, also was soll’s.

Jo, also um 14.30 ab aufs Boot, es ging zum Fushivaru Thila, ca. 45min Fahrt von Komandoo entfernt. Die Sonne schien nicht, dafür war der Wind und die Wellen moderat. Das Thila sollte ca. 200m lang sein und auf dem Riffdach eine maximale Tiefe von 12m haben. Hörte sich gut an. Nach der Bootsfahrt stellte Paul eine Strömung fest und entschied sich für einen Drifttauchgang, also mit der Strömung. Rein ins Wasser und an der Riffkante lang. Die Sicht war mäßig, dafür gab es auf dem Riffdach eine Menge zu sehen, hier jagte ein Schwarm sehr großer Thunfische einen Schwarm von ca. 500 Füsiliere, ein Wahnsinns Spektakel. Außerdem sahen wir noch einen schlafenden Ammenhai im Riff, massig Zackenbarsche, kleine Nacktschnecken, Netzmuränen, Lobster, zwei Napoleons, einen großen Weißspitzenriffhai und vieles mehr, das Riffdach war zudem sehr schön von den Korallenformen her. Leider mussten wir irgendwann dann doch aus dem Wasser, machten unseren Sicherheitsstop im Freiwasser und hievten uns wieder an Bord des Dhonis. Ein klasse Tauchgang. Eine netten Plausch mit den Schweizern und eine dreiviertel Stunde später kamen wir dann wieder in Komandoo an und spülten unsere Ausrüstung, nachdem die Crew unseren Krams mit dem Handkarren zu den Spülbecken gebracht hatte. Toller Service aber ungewohnt für uns.

Danach machte noch Sandra ihren NRC 2 Kurs fertig, während ich den Sonnenuntergang in der Hängematte genoss. Um 19.30 war Videoabend in der Bar mit anschließender Verleihung der OWD, AOWD und natürlich auch Nitrox Neulinge, schön peinlich. Beim Abendessen verabschiedete sich wieder mal ein Paar von uns, wir nutzten die Gelegenheit und gingen zu sechst gleich mit allen in die Bar und ließen dort den Abend gemütlich bei einem Bier bzw. Cocktail in netter Runde ausklingen.

nach oben


9. Tag Wetter besser 28.09.03

Heute wollten wir das Frühstück mal nicht verpassen, zudem sah das Wetter wieder deutlich freundlicher aus, locker bewölkt, fast schon sonnig. Unser Kellner Abdullah sagte dann auch noch, das gutes Wetter aus Male kommen soll. Na prima. Ein Rührei und ein paar Toast später waren wir zum Bummeln auf dem Weg zur Tauchschule, nicht ohne vorher mal wieder nach Briefmarken zu fragen, die natürlich immer noch nicht da waren. Mit der festen Meinung, das heute noch bei der Rezeption zu bemängeln, ging es dann in den Tauchshop, wo wir uns die hauseigene Pro Divers Kollektion anschauten. Hübsch, aber auch recht kostenintensiv. Aber nun, man ist ja im Urlaub und so machte ich es wie immer, weggehen und das ausgesuchte T-Shirt dann in den folgenden Tagen doch kaufen.

Ein paar gammelige Stunden und eine Inselumrundung später, trollten wir uns zum Mittag um danach gleich unsere Sachen für den Bootstauchgang zu packen. Noch kurz in den Bungalow, Sachen gepackt und Kamera fertiggemacht. Nicht gründlich genug, wie sich später noch herausstellen sollte. In der Tauchschule angekommen sahen wir auch gleich das knackvolle Schnorcheldhoni ablegen, da mussten mindestens 14 Leute drauf sein. Das Wetter war ziemlich unverändert, locker bewölkt, jedoch ohne blauen Himmel, und kaum windig.

Auf ging’s, dieses Mal sollte es der Tauchplatz Peak sein. Wieder wurde die Ausrüstung für uns vorher zusammengebaut, und wieder war das Band der Flaschenschnallen völlig falsch eingefädelt, obwohl das ja von uns nicht demontiert worden war. Da hatte jemand offensichtlich eine ganz andere Meinung, wie das gemacht werden sollte, nur leider falsch, da locker. Also alles wieder auseinander und richtig festgemacht. Langsam nervte das, wenn sie es nicht können, sollen sie es doch bitte gleich lassen. Eingebaute Fehler kann man beim Tauchen nun wahrlich nicht gebrauchen.

Nur 20min später waren wir am Tauchplatz, einer Steilwand, bei 30m Sandgrund und passabel Strömung. Die Sicht war leider wieder bescheiden, aber das ist nun mal in der Regenzeit so. Der Tauchgang war recht unspektakulär, die Strömung nahm immer weiter ab, wir schauten uns ein paar Überhänge an, sahen einen Oktopus, Muränen, doch plötzlich wurde die Strömung recht reißend, schätzungsweise 1 –1,5m/s und der Sandgrund verschwand ins Bodenlose. Dadurch trieben wir wieder auf die bisher aus den Augen verlorene, restliche Tauchgruppe auf. Die Strömung drückte uns ein wenig von Riff weg, so das man geringfügig dagegen anpaddeln musste. Kurz vor 50 Bar parkten wir uns im Strömungsschatten eines Riffeinschnittes, nachdem die Strömung auch ein wenig nachgelassen hatte. Hier sahen wir dann noch zwei Drachenköpfe, die ich auch sogleich ablichtete. Ist nicht ganz einfach, gleichzeitig zu tauchen und zu fotografieren, aber man ist ja noch in der Lernphase. Zur Not wird die Kamera weggesteckt uns fertig. Nach dem Sicherheitsstop entfernten wir uns vom Riff und stiegen auf. Das Dhoni war zwar in Sicht, jedoch war die Besatzung so in ihr Gespräch vertieft, das sie uns erst nach ein paar Minuten sahen, gerade als ich die Boje setzen wollte. Das kostet Trinkgeld Jungs.

An Bord kam dann der Schreck, beim Abtrocknen der Kamera sah ich noch Tropfen auf dem Gehäuse, die jedoch innen waren. Schock ! Schnell die Kamera aus dem Gehäuse geholt, ungefähr 4-5 Tropfen waren während des Tauchganges eingedrungen, es schien aber nichts weiter passiert zu sein. Noch kurz das Akkufach kontrolliert, auch hier war nix Dramatisches zu sehen. Egal, konnte man jetzt eh nicht ändern. Zurück im Bungalow spülte ich das Gehäuse, trocknete es gründlich, und machte mich an die Fehlersuche. Ursache war ein winziges Haar, das ich bei der Kontrolle sogar gesehen, jedoch nicht ganz herausgezogen hatte. Mist. Nachdem ich die Kamera mit Klopapier gründlich vom Salzwasser befreit hatte, es waren wirklich nur minimal kleine Tropfen an der Kamera und im Batteriefach, kam der Test, sie funktionierte noch einwandfrei. Uff, der Brocken, der fiel, war groß.

Nach dem Abendessen gingen wir noch zu viert in die Bar und ließen den Abend ruhig ausklingen.

nach oben


10. Tag Dauerregen aber Briefmarken 29.09.03

Der Morgen fing ja gut an, dunkle Wolken, Regen und wenig Wind ließen keine Hoffnung auf eine baldige Besserung übrig. So machten wir uns im Dauerregen auf zum Frühstück, der Kaffee half wenigstens ein bisschen. Dafür gab es endlich die ersehnten Briefmarken im Inselshop. Sogleich beklebte meine Kleine alle Karten, ich konnte mich erfolgreich drücken, und brachte sie gleich in den Briefkasten zur Rezeption. Die Antwort, wann die Karten denn verschickt werden würden, war mal wieder ernüchternd: „Maybe tomorrow“. Aber so ist das nun mal, auf dem Malediven gehen die Uhren etwas anders.

Als es nach dem Mittag dann doch etwas aufklärte, nutzten wir die Gelegenheit für eine Inselumrundung, bei der unser Muschelkonto wieder einmal etwas aufgestockt werden sollte. Außerdem entspannt es wunderbar am Strand entlang zu laufen, und Muscheln zu suchen. Dabei fanden wir etwas Puscheliges mit kleinen Härchen, was tot aussah, sich jedoch bewegte. Musste sich um eine Art Seeigel handeln, auf jeden Fall war es lustig. Danach amüsierten wir uns noch über ein paar Einsiedlerkrebse und gingen wieder in den Bungi, um uns langsam zum Schnorcheln fertig zu machen, dieses Mal auf unserer Seite der Insel.

Die Strömung war hier deutlich zu merken, außerdem schaukelte man wie ein Boot auf den Wellen, da der Wind doch merklich zugenommen hatte. Schnell waren wir wieder auf dem Riffdach und ich versuchte mehr recht als schlecht, Fische davon zu überzeugen, doch mal für ein Foto stillzuhalten. Gelang meist eher nicht, schade das die Viecher so unwillig sind. Kann man ihnen ja nicht verdenken. Die Ausnahme war eine Horde Nasendoktorfische, die sich neugierig geradezu aufdrängten. Im Flachwasser machte ich dann doch noch ein paar nette Fotos, auch sah man viel Kleinkram im Sand, wie Schnecken, Krebse, Grundeln, Drücker und Preußenfische. Man muss eben nicht nur die großen Sachen suchen. Nach knapp zwei Stunden gingen wir dann raus und spülten den ganzen Kram ab, wobei wir uns über die zwei Tauchdhonis am Nachmittag des folgenden Tages wunderten. Sollten so viele Taucher neu dazugekommen sein ? Egal, wir wollten morgen eh nur einen kleinen Hausrifftauchgang machen, wenn überhaupt. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, diese Seegraspfeifenfische am Jetty zu suchen und abzulichten, koste es, was es wolle.

Nach dem Abendessen, was von der Auswahl leider nicht so berauschend war, fiel uns der niedrige Wasserstand an der Landzunge vor der Kandu Bar auf. Man konnte tatsächlich bis zu den Wellenbrechern laufen und die Riffspitze ragte aus dem Wasser. Eine so niedrige Ebbe hatte ich hier noch nie gesehen. Das Beste war das Plankton, welches bei jedem Schritt mit dem Wasser aus dem Sand hervorquoll und wie wild leuchtete. Es blieb sogar manchmal am Fuß hängen und leuchtete bei jedem Schritt nach. Ein irrer Anblick, wie eine kleine Lichterkette im Sand. Man konnte anhand des Leuchtens genau seine Fußstapfen zurück verfolgen. Um die Sache noch etwas zu erkunden, holten wir eine Lampe und die Kamera aus dem Bungalow und wuselten noch etwas auf der trockenliegenden Fläche rum. Wieder sahen wir so eine puschelige Seeigelart, dieses Mal etwas größer und jetzt machte ich auch ein Foto davon, genauso wie von einigen nachtaktiven Krabben. Nach diesem unterhaltsamen Abend machten wir uns dann auf in den Bungi.

nach oben


11. Tag keine Lust auf nix 30.09.03

Wieder lachte uns beim Frühstück der Regen und ein sehr starker Wind voll ins Gesicht, das nervte langsam. Wir zogen uns in den Bungalow zurück und bedauerten still und leise die Leute auf dem 9.30 Tauchdhoni, die jetzt in den Wellen und bei dem Regen unterwegs waren. Bis zum Mittag schmökerten wir etwas und ich versuchte das Überbelichtungsproblem bei Makroaufnahmen im manuellen Modus meiner Kamera in den Griff zu bekommen. Sehr wichtig.

Nach dem Mittag schauten wir kurz bei der Tauchbasis vorbei, um uns die vollen zwei Boote anzuschauen. Der Tauchgang am Morgen war wohl bis auf den Regen und die bösen Wellen soweit ganz gut verlaufen, die Sicht war angeblich auch ok. Na gut, musste man ja glauben. Schlimm erwischt hatte es wohl Caro und Sven, die nach dem Abtauchen die Gruppe verloren hatten, und damit das Riff nicht fanden. Klasse, Tauchgang und Boot bezahlt und dann das. Wir trugen uns noch in die Liste für das morgige Nachmittagsboot ein, man konnte ja nicht ewig nur rumhocken.

Wir wollten eigentlich noch einen kleinen Hausrifftauchgang am Jetty machen, der aber wegen eines Regengusses sozusagen ins Wasser fiel, jedenfalls war die Motivation schlagartig weg. Meine Kleine schlief dann bis um Fünf und ich vergnügte mich derweil mit den mitgebrachten, sauren Fruchtgummis und einer Computerzeitung. Darauf folgte eine ausgiebige Umrundung der Insel, bei der wir uns richtig Zeit ließen, so das wir erst kurz vor Sonnenuntergang, wenn man das bei dem Wetter so nennen konnte, im Bungalow waren. Na ja, wenigstens regnete es gerade mal nicht.

Nach dem leckeren Schweinebraten mit Backkartoffeln am Abend folgten wir der Einladung von Wolfgang und seiner Frau in die Bar. Dort angekommen, nutzten wir die Gelegenheit und zeigten ihnen das Planktonleuchten auf der Sandfläche vordem Restaurant. Allgemeine Begeisterung, danach ging es wieder in die Bar zurück. Wolfgang hatte morgen seinen letzten Tauchtag und sich daher für das morgendliche Tauchdhoni eingetragen. Wir quatschten noch ein wenig bei ein paar „Cocktails of the Day“ und ließen das schlechte Wetter hinter uns.

nach oben


12. Tag Frustration 01.10.03

Schon wieder richtig schlechtes Wetter beim Aufstehen. Bei mir machte sich langsam Frustration und schlechte Laune breit, zudem sagte mir Sandra auch noch, das ihr nachts schlecht geworden und ihr immer noch etwas blümerant sei. Toll, ausgerechnet heute Nachmittag hatten wir uns natürlich für einen Bootstauchgang eingetragen, aber das Wohlbefinden konnte man ja nicht ändern. Was half es, schweren Herzens ging ich kurz vor 12 zur Tauchbasis und sagte den Tauchgang für uns beide ab. Alleine mitfahren, und sie im Bungalow lassen, konnte ich dann auch nicht.

Dementsprechend sah dann auch der weitere Tagesverlauf aus, sie blieb im Bett und ich versuchte beim Schnorcheln einwenig Zeit totzuschlagen und das Wetter zu vergessen, auch wenn es ein paar Mal ordentlich regnete. Egal, lieber Fische im Regen anschauen, als zu Haus arbeiten gehen müssen. Zum Abendessen ging es ihr dann wieder etwas besser, sie aß aber der Vorsicht halber nur etwas Suppe, während ich mir den Teller beim griechischen Abend ein wenig zu voll machte, ich kann ja nichts drauf lassen, und mich nun meinerseits über etwas Übelkeit beklagte. Na ja, ging dann zum Glück recht schnell vorbei.

Alle wollten den Abend auf ruhig machen, was mir ganz recht kam. Also Film gucken im Bungalow, Monster AG war mein Favorit, bei dem wir dann den Abend ausklingen ließen.

nach oben


13. Tag Besser ? 02.10.03

Das erste was ich den Morgen hörte war: „Guck mal, blauer Himmel“. Noch etwas benommen taumelte ich zum Vorhang um gleich wieder abzuschwächen, das es nur ein kleines Loch in den Wolken sei, und ringsum doch immer noch alles sch...lecht aussah. Auf dem Weg zum Frühstück kam dann tatsächlich die Sonne raus und es lockerte sich zunehmend auf. Das sollte doch nicht schönes Wetter werden ? Passen würde es ja, da es für viele der letzte Tag vor der Abreise war.

Nach dem Frühstück war dann bei allen aufgrund des Sonnenscheins erst mal Fotosession auf der Insel angesagt, auch wir machten da keine Ausnahme. Neidisch schauten wir auf dem Jetty den Neuankömmlingen zu, die ja nun bei strahlendem Sonnenschein die Insel betraten, als wenn nichts gewesen sei. Egal, wir klatschen kräftig mit, um zumindest den Peinlichkeitsfaktor noch zu erhöhen. In der Tauchbasis entschieden wir uns dann für einen Hausrifftauchgang am Jetty, um mal den ganzen Kleinkram dort ablichten zu können. Außerdem trugen wir uns auch gleich noch für das Boot am morgigen Nachmittag ein. Vor dem Mittag noch schnell in die Sonne gehauen, das musste man ja ausnutzen.

Nach dem Mittag machten wir uns dann auch gleich auf den Weg in die Tauchbasis, wo die Nachmittagsbootleute auf das Dhoni warteten. Als ich erfuhr, das es zum Kuredu Express gehen sollte, war ich ja doch versucht noch mitzufahren, aber egal. Frank machte sich neben uns für einen Orientierungstauchgang mit einem Engländer fertig und stellte sich auch für das „Suchkommando“ nach den Seegrasgeisterfischen bereit.

Erfreulicher Weise war die Sicht gut, wir fanden die Geisterfische alleine jedoch natürlich nicht auf Anhieb. Also dümpelten wir auf 10m am Riff entlang, die Strömung kam uns entgegen, war jedoch nicht sonderlich stark. Hier sahen wir einen tollen Schwarm Glasfische an einem Korallenblock, eine Kauri, einen Igelfisch und Frank zeigte uns neben dem doch recht zappeligem Engländer einen Schaukelfisch. Auf dem Rückweg sahen wir doch noch zwei Seegrasgeisterfische. Einen kleineren zeigte uns jedoch Frank, da er mit bloßem Auge wirklich kaum sichtbar war, ungefähr 5cm lang. Dann machten wir uns auf den Weg zum Jetty, um dem ganzen Kleinkram noch einen Besuch abzustatten. Der Orangestreifendrücker Terry war sehr an meiner Kamera interessiert und ließ überhaupt nicht mehr von mir ab. Er biss sogar ein paar Mal in das Gehäuse, glücklicher Weise ohne Schäden für beide. Ich passte auch gut auf meine Finger am Gehäuse auf, nicht das da Langzeitschäden meinerseits entstanden. Nach knapp 80 Minuten waren wir dann wieder an der Oberfläche, schöner Tauchgang.

Das es dann kurz nach der Ankunft im Bungalow wieder anfing zu regnen, störte uns nicht so richtig, wir hatten heute unseren Spaß gehabt. Nach dem Abendessen verabredeten wir uns noch mit Wolfgang und allen anderen, die ihren letzten Abend hatten und hatten ein paar Cocktails. Paul alberte noch bis kurz vor zwei so vor sich hin und auch sonst war der Abend sehr nett und lang, besonders die Tatsache, das wir um kurz vor 1 noch alle eine Runde bestellten und die Kellner noch für alle Zettel schreiben mussten.

nach oben


14. Tag Kopfschmerzen 03.10.03

Aufgrund der Cocktails des Vorabends ging es mir dann auch nicht richtig gut am Morgen, ich hatte Kopfschmerzen und auch der Magen rebellierte etwas gegen den Restalkohol. Als sich der Zustand auch um 12 Uhr noch nicht wesentlich verbessert hatte, sagten wir den Bootstauchgang um 15 Uhr sicherheitshalber ab, man will ja dann auch nicht allen mit seiner Übelkeit die Stimmung versauen.

Zum Mittag ging es wieder etwas besser, die Kopfschmerzen waren weg und auch der Magen ließ sich zur Nahrungsaufnahme überreden. Jetzt tat mir die Absage des Tauchganges wieder etwas leid, aber sicher ist sicher. Um 15 Uhr entschlossen wir uns dann doch noch für einen Tauchgang am Hausriff, nachdem wir uns im Inselshop noch kurz über T-Shirt Motive informiert hatten. Man kann sich dort Shirts nach eigenen Wünschen bedrucken lassen, die Motive gefielen aber nicht wirklich, alles zu bunt.

Um 16 Uhr waren wir dann fertig für unseren Tauchgang, das Equipment wurde uns netterweise bis an den Jetty auf unserer Inselseite gekarrt, aber nicht ohne uns noch eine Kritik bezüglich unserer Gaswahl mit Pressluft anzuhören: „You are Nitrox Divers“. Stimmte ja schon, aber Pressluft schmeckt eben auch gut, außerdem waren die Flaschen mit 220 bar gut gefüllt. Egal, ins Wasser und los. Wir wollten einen schönen flachen Tauchgang machen, ganz relaxed. Dazu passte es wunderbar, da kaum Strömung lief. So dümpelten wir auf 10m und weniger rum, sahen eine Menge Kleinkram und genossen es einfach unter Wasser zu sein. Nach 87 relaxten Minuten Tauchzeit kamen wir dann tatsächlich wieder an die Oberfläche und wunderten uns, wie weit wir gekommen waren, nämlich fast bis zur Inselspitze. Einen kleinere Schnorchelstrecke und ein wenig Gemaule meiner Kleinen später, bogen wir dann aber doch bei den Wellerbrechern in die Lagune ein. Glück gehabt, wenn viel Oberflächenströmung gewesen wäre, hätten wir richtig paddeln können. In der Tauchbasis hatten sie auch noch kein Suchteam losgeschickt, wir waren ja schon etwas in Sorge.

Zu meiner Freude waren alle Bilder von dem Tauchgang etwas geworden, auch die etwas unmöglich da liegenden Langusten in ihrer Höhle. Nach dem wirklich notwendigen Abendessen gingen wir noch einmal um die Insel herum, versuchten noch einmal das Plankton zu fotografierten, da der Mond sehr hell war, und legten uns dann zufrieden und totmüde in die Heia.

nach oben


15. Tag Allein 04.10.03

Da nun Caro und Sven und ein weiteres Ehepaar heute abreisen mussten, waren wir nun quasi wieder fast allein. Das musste der Fluch der „Dreiwöchigen“ sein. Nun ging es langsam auch auf die letzten Tage zu, was mich allerdings auch nicht so traurig stimmte. 3 Wochen Insel sind dann auch genug. Nach dem Frühstück mussten wir wieder Rashid, unseren Roomboy, abwarten. War ja auch immer fleißig der Gute. Das Wetter war immer noch toll.

Nach ein wenig Sonnenbaden und richtig Baden trollten wir uns zum Mittag, um danach gleich für den kommenden Bootstauchgang unsere Sachen zu packen. Lange Rede, kurzer Sinn, um 14.30 standen wir wieder vor der Basis, wo Frank auch gleich das Ziel der Ausfahrt bekannt gab. Zu aller Zufriedenheit sollte es wegen fehlender Strömung zum Shipyard gehen, zwei Wracks auf 0-29m Tiefe, von denen eines spektakuläre 6m aus dem Wasser herausstand. Sehr gut, auch da die Wracks nur 15min Fahrt von Komandoo entfernt waren. Nur die Lampen hatten wir natürlich nicht mit, da man ja nie wusste, wo es hingehen sollte.

Das Wrack kam beeindruckend auf uns zu. Strömung war laut Frank nicht auszumachen, also rein ins Wasser. Dabei rutschte ein Silikatgelbeutel in meinem Kameragehäuse genau vor das Display. Toll, fing ja gut an. Die Aktion war dann aber nach dem Abtauchen schon nicht mehr so relevant, da die Sicht echte 5-8m betrug, also fast nichts. Sah dann auch eher wie die Ostsee im Sommer aus, als ein Tauchziel in den Tropen, grün und dunkel. Das Wrack kam als dunkler Schatten auf uns zu und wir tauchten weiter an dem im 70° Winkel abfallenden Rumpf hinunter. Auf 20m gingen wir vorne um den Schiffsrumpf herum und trafen dort auf Frank und die andere Tauchgruppe, die unter dem Wrack hindurch getaucht waren. Alleine ohne Kompass – den Sandra natürlich heute ausgerechnet nicht einpackt hatte - hätte ich das zweite Wrack auch nicht in Angriff genommen, zu hoch wäre die Wahrscheinlichkeit gewesen, es zu verpassen und den Tauchgang beenden zu müssen. So folgten wir Frank zu dem in der Nähe liegenden zweiten Wrack, welches wirklich lächerliche 20m entfernt lag, durch die Sicht aber wirklich nicht auszumachen war. Die Wracks waren beide unglaublich dicht bewachsen und mit einer Vielzahl von maritimen Leben bestückt, so das man gar nicht wusste, wo man zuerst hinschauen sollte. Fotos waren bei der Sicht eh kaum möglich, und so beschränkte ich mich auf Momentaufnahmen und Schnappschüsse. Nachdem wir in 22m Tiefe um das Wrack herum waren, ging es wieder zurück, immer mit dem Riff auf der rechten und dem Wrack auf der linken Seite. Auf dem Wrack dümpelte ein Schwarm großer Doktorfische herum, die sich offensichtlich durch uns gestört sahen und bedrohlich die Rückenflosse mit dem Skalpell aufstellten. Ja ja, echt gruselig unter Wasser. Wieder am ersten Wrack angekommen, tauchten wir unter dem Rumpf hin und her. Hier war ein kleiner Überhang im Riff, unter dem es sich Hunderte von Glasfischen bequem gemacht hatten, dazu kam ein fauler Zackenbarsch, der inmitten der ganzen Fischsuppe lag. Danach leiteten wir langsam den Aufstieg ein, um uns auf 6-10m die sehr stark bewachsene Brücke anzuschauen. Dabei kamen wir an den gähnenden schwarzen Löchern des Laderaums vorbei. So etwas jagt mir beim Wracktauchen immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken, gerade bei schlechter Sicht. Die Brücke war wirklich ein absolutes Highlight, bunt wie das Paradies. Wie bunt mag das nur alles bei richtig Sonne hier unten wirken, fragte ich mich. Nach dem Sicherheitsstop, der dieses Mal fast unbemerkt an der Brücke stattfand, gingen wir noch etwas am Riff entlang, um dann im Freiwasser wieder aufzutauchen.

Nach dem etwas rauen, welligen Einstieg ins Boot, nahm ich auch gleich wieder den betörenden Fischgestank der naheliegenden Thunfischfabrik wahr. Super, wenn jemanden leicht schlecht wird, wäre es das gewesen. Um uns herum waren noch einige Schnorchler von Kuredu, die sich wahrscheinlich bezüglich der Sicht auch Besseres vorgestellt hatten. Der Tauchgang war wirklich nett, wurde aber durch die doch wirklich schlechte Sicht etwas getrübt, ansonsten wäre es ein echter Hingucker gewesen. Wir kommen wieder......

Wieder auf Komandoo angelangt, spülten wir unser Equipment und sprangen zur Erfrischung vor dem Bungalow noch mal in die Lagune. Sandra machte einen Termin für einen Massage am folgenden Tag und wir trugen uns für den nachmittäglichen Besuch der „Robinsoninsel“ gegenüber ein. Wir schienen auch die einzigen für diesen Tag zu sein, sehr gut. Danach ließen wir den Abend nach dem Essen recht schnell ausklingen, da wir beide hundemüde waren.

nach oben


16. Tag Inselhopping 05.10.03

Aufstehen und Frühstück wie gehabt, danach zogen wir uns bei leicht bedecktem Himmel erst mal auf unsere Terrasse zurück. Ich ging noch zur Tauchbasis, um Sandras klemmende Inflatorkupplung zu fetten und um für meine Digicam einen weiteren Befestigungspunkt am Jacket zu schaffen, der das Herumbaumeln des Gehäuses beim Bootseinstieg etwas minimieren sollte. Dabei sah ich noch 3 Leute vom Personal, die sich grade für einen Tauchgang fertiggemacht hatten jedoch auf unserer Seite nach 10 min das Wasser bereits wieder verließen. Musste man ja auch nicht verstehen, vielleicht war die Strömung zu heftig, das Meer war an dieser Stelle auch merkwürdig bewegt anzuschauen. Wir packten noch unsere sieben Sachen für den Besuch der kleinen, unbewohnten Nachbarinsel Kudadu und trollten uns zum Mittag.

Beim Mittag fing es natürlich wie auf Bestellung an zu regnen, klar. Als wir bei Sprühregen die Überfahrt zu der Insel in einem kleinen Motorboot antraten, dachte ich so bei mir, ob das wirklich eine gute Idee gewesen sei. Auf der Insel angekommen klärte es dann aber recht schnell auf, so das wir nicht die ganzen 3 Stunden im Platzregen unter dem kleinen Palmwedeldach verbringen mussten. Zuerst schauten wir uns den Strand und das Inselinnere an, hier war es deutlich urwüchsiger als auf Komandoo, überall rannten Einsiedlerkrebse herum und lagen riesige Haufen von angeschwemmten Muscheln und Schnecken jeglicher Größe. Ein verfallener Steg, die Reste von irgendwelchen Betonbauten und ein noch schwehlender Haufen Palmblätter zeigten uns dann aber recht schnell, das die Insel durchaus nicht nur von Komandoo aus betreten wird und wurde, logo. Nach der Erkundungstour versuchten wir uns recht erfolgreich im Kokosnussknacken und gingen dann letztendlich auf einen recht unspektakulären Schnorcheltrip. Die Korallen waren zwar deutlich mehr nachgewachsen, als auf Komandoo, aber so richtig der Reißer war es dann auch nicht. Pünktlich um 17 Uhr holten uns die beiden Jungs mit dem Motorboot wieder ab, nicht ohne auf dem Rückweg mehrfach auf das Riff zu laufen.

Nach der fälligen Dusche ging meine Kleine dann zu ihrer Aromamassage, während ich es mir mit einem Buch in der Hängematte bequem machte. Eine Stunde später kam sie wie ein sehr entspannter, nach Jasmin duftender Lufterfrischer wieder in den Bungalow, mit der festen Meinung, das noch mal zu machen. Muss wohl gut gewesen sein.

Wie immer, so um 20.30 Uhr, ging es zum Abendessen. Danach schauten wir uns die wiedergekommenen Babyhaie in der Lagune vor dem Restaurant an, die ich nun endlich auch auf Film bannen konnte. Sandra ging heldenmutig nach der wirklich harmlosen Fütterung mit Fisch durch unseren Ober, Abdullah, bis in die Brandung, wo dann auch gleich einer der größeren Haie in ungefähr 30cm Entfernung an ihr vorbeischwamm. Sie liebt eben das Risiko. Im Bungi bauten wir unser Home-Entertainment Center auf und schauten uns „Robin Hood – Men in Tights“ im englischen Original an.

nach oben

17. Tag Heimweh 06.10.03

Ich stand auf, mit einer leichten Resignation den Tagesablauf betreffend. Wenn es eine Sättigung bezüglich des Insellebens gab, wir hatten sie langsam erreicht. Heimweh machte sich breit. Nicht einmal das Tauchen konnte uns noch wahnsinnig locken und so sinnierten wir, ob das heute Nachmittag unser letzter Bootstauchgang werden würde. Auf Salzwasser hatte ich seit gestern irgendwie überhaupt keine Lust mehr, und so erklärten wir den morgigen Tag zur „salzwasserfreien Zone“, für heute war der Zug ja bereits abgefahren.

Der Tagesablauf gestaltete sich dann auch wie immer, nur das unser Roomboy extrem verspätet das Zimmer machte, man aber irgendwie immer darauf wartete. Das machte den Vormittag auch nicht angenehmer. Außerdem hatte ich eine leichte Aversion gegen alle Taucher entwickelt, diese „Was hast du denn so gesehen, ach noch keinen Manta“, „Wie viel Luft verbrauchst du denn, ich nur xyz“, „Ich hab mehr Tauchgänge als du“ Mentalitäten gingen mir tierisch auf den Sack, wie ein riesiger Wettbewerb. Dazu kam die permanente Fragerei, warum wir denn so selten tauchen würden. Anscheinend ist es normal, das man entweder nicht taucht oder exzessiv, dazwischen schien es nichts zu geben. Ich wollte hier nur tauchen, so oft oder selten wie mir gerade danach war, und hatte nicht vor, den Vieltauchrekord von Komandoo zu brechen. Immer wenn man denn mal tauchen war, kam einer der Sprüche „Ach, seid ihr mal wieder dabei“ oder „Ihr habt aber noch wenig gemacht“. Das nervte immens. Meine Laune war dementsprechend etwas auf dem Tiefpunkt.

Nach dem Mittag also wie immer das Gerödel gepackt und um 14.30 an die Basis. Wir waren bis auf ein Paar Engländer die einzigen Solobuddies auf dem Boot, ansonsten waren es frisch zertifizierte bzw. Resorttaucher, welche alle guided waren. Es ging auf ein nettes Saumriff am Tinga Giri mit wenig Strömung, die Sicht war wie immer mäßig, aber sonst war der Tauchgang ganz entspannend. Außer, das Sandra immer nörgelte, sie wolle auf 5m und sich das Riffdach anschauen. Da ich nicht zum Schnorcheln hier war, blieben wir auf 15m und auf dem Rückweg mit der Strömung dann auf 10m, basta. Beim Sicherheitsstop ließen wir uns ein wenig über das Riffdach mit der Strömung treiben um dann im Blauwasser aufzutauchen. Nach dem Auftauchen waren hier aber zwei gleichaussehende Boote. Die Boote von Kuredu und Komandoo haben genau die gleichen Merkmale, nur der Name unterscheidet sie. Das Richtige pickte uns dann aber glücklicherweise auf, ohne das wir uns für eines entscheiden mussten. Zu unserem Erstaunen waren wir mit einer Tauchzeit von 57min die Letzten auf dem Boot. Unsere Guides hatten es wohl nicht so einfach mit ihren „Anfängern“, die Hälfte kam nicht runter und die anderen waren schon auf 20m abgesackt und trieben langsam ab. Na ja, zum Glück hatten wir diese Phase unseres Taucherlebens schon hinter uns. Eine entspannte Bootsfahrt später, sah ich die ganze Sache mit dem Tauchen schon wieder etwas freundlicher.

Nach dem Abendessen schaute Sandra den Jungs noch beim Tischtennis zu, danach lasen wir noch etwas. Also fast wie immer.

nach oben


18. Tag Salzfrei 07.10.03

Heute war mal ein völlig ruhiger Tag ohne Salzwasser geplant und so gingen wir recht entspannt zum Frühstück, wo ich mal die englische Variante mit French Toast, baked Beans, Pancake und Omelett versuchte. Gar nicht so übel. Nach dem Frühstück ging es mal wieder zum entspannten Muschelsuchen und nach dieser erfolgreichen Tour um die Insel wieder in den Bungi. Das Wetter war leider sehr durchwachsen, immer wieder zogen Unwetter über die Insel, kurz aber heftig. Bis zum Mittag gammelten wir auf jeden Fall so vor uns hin, immer wenn es möglich war, auf der Terrasse.

Um13.30 gingen wir heute mal recht spät ins Restaurant, die Zeit schienen aber fast alle heute als ideal empfunden zu haben, die Tische waren gut besetzt. Das änderte sich wegen eines wirklich heftigen Unwetters bis 14.30 auch nur wenig, keiner hatte Lust, völlig durchnässt am Bungi anzukommen. So blieben wir noch gemütlich bei einer Tasse Tee im Restaurant sitzen, bis das Unwetter vorbei war, um danach noch etwas herumzuschlendern. Dabei fanden wir wieder ein paar richtig schicke Muscheln, die Glückssträhne musste doch irgendwann mal aufhören. Die vorhandene Kollektion wurde im Waschbecken ordentlich gespült und zum Trocknen ausgelegt. Danach war mal wieder relaxen angesagt.

Als ich die geliehenen Tauchzeitungen ausgelesen hatte, machten wir uns auf den Weg, um sie gegen ein paar neue zu tauschen. In der Tauchschule angelangt, schmökerten wir ein wenig in den ausliegenden Büchern, gerade der „Schneckenführer weltweit“ hatte es uns angetan. Ich suchte mir derweil eine neue Zeitschrift aus, als mal wieder ein brachial starkes Unwetter die Insel kreuzte. Im Regen sahen wir ein Dhoni mit neuen Gästen kommen, die jedoch aufgrund des Sturm nicht anlegen konnten. Die Armen, so ein Wetter bei der Ankunft hatte keiner verdient.

Als der Regen nachließ, sahen wir uns die patschnassen Gestalten in der Bar mal an und sie versuchte, ihre eingesammelte Kokosnuss geknackt zu bekommen, was auch gelang. Mit der Nuss im Schlepptau ging es wieder in den Bungi um sich erst mal das Fruchtfleisch reinzuziehen, lecker. Um das Budget noch etwas auszureizen gingen wir zum Schmökern noch in die Bar und ließen es uns bei Cocktails so richtig gut gehen, da konnte auch das Wetter nichts daran ändern.

Nach dem Abendessen, was mal wieder viel zu spät kam, blieben wir bei Hussen in der Rezeption hängen und quatschten noch über alles Mögliche bis um 23 Uhr mit ihm, um dann auch gleich ins Bett zu gehen. Netter Tag war das.

nach oben


19. Tag Countdown läuft 08.10.03

Die letzten Tage im Urlaub sind immer von einer merkwürdigen Stimmung begleitet, man erledigt Sachen, die man unbedingt noch machen wollte, guckt wehmütig auf das Meer und überlegt, wo es nächstes Jahr wohl hingehen sollte. Na ja, man wird eben ein wenig schwermütig. Uns erging es da nicht wesentlich anders. Heute war mal wieder kein Bootstauchgang geplant und so hatte man die Tagesplanung etwas besser in der Hand als sonst. Wir dümpelten den ganzen Vormittag so um die Insel rum, sprangen aufgrund der Hitze hier und da mal ins erfrischende Nass der Lagune und ließen es uns so richtig gut gehen. Nach dem Mittagessen legten wir uns auf das Himmelbett, schauten auf das Meer im Sonnenschein, und dösten etwas.

Um kurz vor 15 Uhr wurde ich wieder munter. Wir wollten ja eventuell noch an das Hausriff, was sich bei dem tollen Wetter auch anbot. Also kratzten wir unsere letzte Motivation auf dem Bett zusammen und gingen zur Tauchbasis, wo wir feststellen mussten, das sie heute Nachmittag mit dem Dhoni zu dem Caves gefahren waren, ein Tauchplatz mit angeblich Unmengen von Schildkröten. Na ja, irgendwas ist ja immer, und so machten wir uns langsam für unseren Tauchgang fertig. Beim Öffnen der Flasche blies der Automat von Sandra ab, der Fehler war aber schnell gefunden, es war lediglich der Hochdruckschlauch der Finikonsole durch die Häng-Arien beim Trocknen etwas lose. Schnell festgemacht und los. Dieses Mal gingen wir alleine auf den gegenüberliegenden Jetty, da der Kleine von der Tauchbasis gerade zwei Schweizern das Equipment mit der Schubkarre auf den gleichen Steg fuhr. Da wir keine Weicheier sind, latschten wir zu seinem Entsetzen alleine zur Einstiegsstelle. Na ja, die Helden des Alltages eben.
Nachdem wir nun endlich im Wasser waren, gingen wir recht fix auf 12m. Dieses Mal wollten wir natürlich nicht so weit hinter die Ausstiegs Markierung tauchen, um etwas Schnorchelstrecke an der Oberfläche zu sparen. Als wir ungefähr fünf Minuten im Tauchgang waren, kamen wir an den beiden Schweizern vorbei, die jedoch wild flösselnd und gestikulierend zu sehr mit sich selber beschäftigt waren, um uns wahrzunehmen. Also machten wir uns weiter auf den Weg und tauchten hinter ihnen durch, an dem Riffdurchstich mit der Sandfläche vorbei, weiter auf der Suche nach Besonderheiten am Riff. Glücklicherweise passierte genau das, an was keiner von uns beiden mehr geglaubt hatte, wir sahen die schon so oft gemeldete Schildkröte. Diese war auch noch extrem faul, sie fraß und dümpelte recht ziellos ungefähr 10 Minuten vor uns herum, bevor wir uns dann auf den weiteren Weg dem Riff entlang machten. Toll. Wir sahen noch eine Nacktschnecke, viele Füsiliere, einen großen Feilenfisch und zum Ende noch einen sehr großen Zackenbarsch, der größte bisher, mit ca. 1m Länge.

Sehr entspannt flösselten wir nach 65 Minuten unter Wasser durch den Riffdurchgang an der Markierung um dann mal wieder über die ganze Insel zur Tauchbasis zu laufen. Man kann seine Flasche auch stehen lassen und diese dann abholen lassen. Bevor ich den ganzen Krempel abgelegt, Flasche ab und mit dem Rest zur Tauchbasis gelaufen bin, war ich komplett schon einmal hin und zurück. Also, was soll der Blödsinn. An der Basis angelangt, spülten wir den ganzen Krams und quatschten noch etwas, um dann in den Bungalow zum Duschen zu gehen. Natürlich nicht, ohne den Sonnenuntergang in der Hängematte zu genießen.

Die Arabian Night im Restaurant war mal wieder sehr lecker, so gingen wir gut genährt zu Bett, um uns noch „Evolution“ auf DVD anzuschauen.

nach oben


20. Tag letzter Bootstauchgang 09.10.03

Etwas wehmütig machten wir uns bei herrlichem Sonnenschein, kaum Wind und einer Traumkulisse auf dem Weg zum Frühstück, das wir heute endlich mal wieder auf der Terrasse „über Haien“ genießen konnten. Das war uns dann auch gleich mal ein paar Fotos wert, wer wusste schon, wie das Wetter morgen werden sollte. Nach dem Frühstück machten wir wieder einmal einen ausführlichen Rundgang, wobei ich das gute Wetter noch für ein paar Fotos mißbrauchte. Wieder am Bungalow angekommen, sprangen wir die Lagune und legten uns bis zum Mittag noch etwas in die Sonne, man musste das ja noch nutzen.

Nach dem Mittagessen ging es dann mal wieder zum Packen in die Tauchbasis, leider konnte man noch nicht herausbekommen, wo es hingehen sollte, aber das kannte man ja schon. Im Bungalow machte ich noch fix die Kamera fertig, akribisch wie immer natürlich, wir gammelten noch etwas rum und mussten dann auch schon wieder los. In der Tauchbasis angekommen, konnten wir auch sehen , wo es hingehen sollte, und zwar an das von Frank und Hideku empfohlene Felivaru Outreef. Na das war doch wenigstens was. Als Frank hörte, das es unser letzter Tauchgang auf der Reise war, überlegte er noch kurz, ob nicht ein anderer Ort besser sei, es blieb dann aber doch beim Feli Out. Das Briefing war schnell abgehakt, das Felivaru Outreef ist eine Riffwand, welche nach einem Sandsims auf 40m ins Bodenlose abfällt, oft auch mit Strömung und vor allem sehr großen Höhlen in der Riffwand mit vielen Schildkröten.

Am Tauchplatz hinter der Thunfischfabrik angekommen, machte Frank den obligatorischen Strömungscheck und kam mit der Aussage wieder hoch, das die Strömung zwar moderat war, die Sicht jedoch nur 5-8 Meter betrug. Na toll. Wir sprangen natürlich trotzdem ins Wasser und gingen dann bei wirklich mäßiger Sicht und Strömung an der Wand runter, wobei wir uns so auf 22 Meter einpendelten. Auf ein Mal wurde es wirklich kalt im Wasser, man merkte es deutlich, die Sicht wurde schlagartig besser und wuchs auf 20+ Meter an. Gespenstisch, mein Tauchcomputer ging derweil bis auf 23°C runter und wir froren in unseren Tropis, was das Zeug hielt, freuten uns jedoch über die plötzlich gute Sicht. Die Höhlen waren wirklich sehr groß, man konnte teilweise bequem hineintauchen, ohne sich Sorge darüber zu machen, irgendwo anzuecken. Frank, der vor uns allein in der Strömung rumdümpelte, zeigte uns tatsächlich insgesamt drei große Schildkröten in den Höhlen, die es nach der Entdeckung vorzogen, langsam und gemütlich das Weite zu suchen. Teilweise wurde es wieder warm, dann sank die Sicht wieder, man konnte an den Schlieren im Wasser deutlich die Mischzone zwischen warm und kalt feststellen, einfach irre. Ein Schwarm Fledermausfische passierte uns in der Tiefe, ein paar Fische spalteten sich neugierig ab und begutachteten uns erst mal, um dann wieder elegant in unerreichbare Tiefen hinabzugleiten. Von wegen: „Beim Schnorcheln sehe ich doch alles, tauchen brauch ich doch nicht“. Wir gingen langsam etwas höher, um den Tauchgang durch die Tauchtiefe nicht so arg zu verkürzen, derweil kamen unter uns immer wieder große Höhlen und Überhänge vorbei, während die Strömung stetig stärker wurde. Durch die Wirbel an den Überhängen schoss einen die Strömung oft wie am Gummiband gezogen über die Kanten ins Nichts hinaus, natürlich die Riffwand immer im Auge, ein irres Gefühl, wie Fliegen, nur besser. Steilwandtauchen hat durchaus seine Reize. Leider geht jeder Tauchgang mal zu Ende und so trollen wir uns, mittlerweile in 10 Meter Tiefe angelangt, langsam auf das Riffdach in 5m zum Sicherheitsstop. Witzigerweise hatte die Strömung gerade gedreht, so das wir uns auf dem Sicherheitsstop schön zurück über das Riffdach treiben lassen konnten. Hier kam doch tatsächlich noch einmal ein großer Fledermausfisch bis auf 10cm an uns heran, und mir gelang es, einen tollen Schnappschuss mit der Digicam zu machen, super. Nicht so super war die Engländerin, die mich und das Riff des öfteren mit den Flossen erwischte, das sah nach einiger Überredungskunst durch ihren offensichtlich schon länger tauchenden Ehemann aus. Nun ja, kann ja nicht jeder auf Anhieb perfekt sein, nur schade, wenn das Riff dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Glücklich und zufrieden tauchten wir nach 54 Minuten wieder auf und hatten Gesprächsstoff für die Heimfahrt. Ein wirklich schöner letzter Tauchgang. Nur der arme Frank war komplett durchgefroren und saß wie ein Häufchen Elend mit seinem Handtuch im Wind, wir versuchten unterdessen, ihn etwas abzulenken. Er hatte solche Temperaturunterschiede auch noch nie erlebt, und das in 8 Jahren Tätigkeit als Tauchlehrer im gleichen Atoll. Wir kamen zum Schluss, das es sich wohl um einen Tiefenströmung gehandelt haben musste. Als wir zurück waren, kam das übliche Spülen, Duschen und Faulenzen bis zum Abendessen. Das Wetter bescherte uns noch einen herrlichen Sonnenuntergang, den ich zu Haus wahrscheinlich schwer vermissen werde, deswegen genoss ich noch mal in vollen Zügen.

Wie für uns bestellt war im Restaurant wieder Tex Mex Abend, und so genossen wir überbackene Nacho Chip mit Salsa und andere Köstlichkeiten aus der Küche bis wir nicht mehr konnten. Nach einen kleinen Verdauungsspaziergang fielen wir dann auch totmüde ins Bett.

nach oben

21. Tag letzter Tag 10.10.03

Es musste ja so weit kommen, der letzte Tag brach an und so machen wir uns bei herrlichem Wetter auf den Weg zum Frühstück. Als wenn das Wetter uns noch mal die schlechten Tage wiedergeben wollte. Nach dem Frühstück gingen wir noch etwas auf der Insel spazieren, guckten kurz in der Tauchschule rein und nahmen gleich unsere Tauchklamotten zum Trocknen und Packen mit. Ja ja, es ging dem Ende zu, wenn man anfängt zu packen weiss man, das der Urlaub ausläuft. Im Bungalow machten wir uns an die ersten Vorbereitungen zum Packen und staubten die Koffer ab und sortierten schon mal die Sachen etwas vor. Danach konnten wir es uns wieder bis zum Mittag mit ruhigem Gewissen auf der Terrasse gemütlich machen.

Nach dem letzten Mittagessen schauten wir noch Mal in der Tauchschule vorbei und fragten, ob noch irgendwelche Formalitäten oder so zu erledigen seien. Dem war nicht so, und so ging es weiter zur Rezeption, um den Abflugtermin des Wasserflugzeuges zu erfragen. Die Listen sollten abends kommen, da wolltn wir dann auch bezahlen, also hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit. Sehr gut, wir schmissen uns in unsere Schnorchelklamotten und gingen in die Lagune vor dem Restaurant, um uns den großen Fischschwarm mal aus der Nähe anzuschauen und dann weiter am Riff entlang zu schnorcheln. Das machten wir dann auch, die kleinen Fische zischen nur so um uns rum, das war ein recht kurzweiliger Anblick den wir auch einen Weile genossen um dann durch die Wellenbrecher weiter auf das Riffdach zu gehen. Hier war die Strömung gegen uns, sie pustet uns sozusagen vom Riff weg, es war aber kein Problem, dagegen anzukommen. Auf dem ganzen Riffdach konnte man Stachelmakrelen sehen, die dort kleinere Fischsschwärme jagten, irre. Wetier ging es unter den Jetty, wo wir uns noch mal die ganzen Sehenswürdigkeiten anschauten. Dann gingen wir weiter am Riff entlang, bis meine Kleine keine Lust mehr hatte und lieber in der Lagune bleiben wollte. Ich wollte das natürlich nicht und so splitteten wir uns. Ich übte ein wenig Freitauchen an der Riffkante und sie vergnügte sich im flachen Wasser, jedoch schon hinter den Wellenbrechern, an der Innenriffkante. Irres Gefühl so auf 4 bis 5 Metern ohne Flasche und Gerödel im Riff zu hängen. Nach fast zwei Stunden wurde ihr dann langsam kalt und ich machte meinen Frieden mit dem Meer, wir gingen raus.

Nach dem Duschen gingen wir ein das letzte Mal um die Insel herum am Strand entlang, und wie auf Bestellung kamen ungefähr 10 Meter hinter der Riffkante, wo ich noch zuvor geschnorchelt hatte, eine riesige Gruppe Delphine an der Insel vorbei und machten die verrücktesten Kunststücke bei ihren Sprüngen. Wenn die dabei keinen Spass haben sollen. Kurz vor Sechs ging es dann zur Rezeption wo wir die Rechnungen beglichen und die Abflugzeit in Erfahrung brachten. Diese war mit 9.30 Uhr sehr human, da konnte man ja fast ausschlafen. Als wir da so standen und noch ein paar Fotos mit Hussen und Jojie machten, kam ein Bekannter vorbei, und erzählte, das sich seine Canon G2 Digicam samt Eva-Marine Beutel gestern auf der unbewohnten Insel Kudadu am Riff vom Handgelenk gelöst hatte, und weg sei, so ein Mist. Na ja, auf jeden Fall verabredeten wir uns noch schnell für die Bar, wir wollten den Abend ja noch würdig ausklingen lassen.

Noch weiter am Strand entlang und ein letztes Mal nach Muscheln geguckt, schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an und machten uns dann ans Packen. Kurz vor 8 Uhr hatten wir dann alles verstaut, pünktlich zum Diner. Heute war "Chef's Gala Diner" angesagt, also machen wir uns an unser letztes Abendessen auf Komandoo. Nach den sehr leckeren und ausführlichen Essen ging es dann nach einem kleinen Verdauungsspaziergang in die Bar, wo wir die beiden auch gleich trafen und uns zu ihnen setzten. Wir quatschten dann noch bis nach 12 mit ihnen und dem einen Barmann aus Sri Lanka, und liessen den Urlaub damit richtig schön ausklingen. Um kurz vor 1 Uhr fielen wir müde ins Bett, ich hörte noch ein wenig dem Rauschen der Wellen zu, bevor ich dann auch einschlief.

nach oben

22. Tag Abreise 11.10.03

Etwas zerknirscht standen wir auf, wussten wir doch, das heute der Abschied von Komandoo kommen sollte. Wir packen nach der Morgentoilette noch unsere Reste in den Koffer, zugemacht und alles war gepackt. Das Handgepäck wurde noch fertig gemacht und pünktlich um kurz vor 8.30 Uhr stand der Roomboy vor der Tür, um unsere Koffer abzuholen. Nachdem wir unserem Bungalow good bye gesagt hatten, ein letzter wehmütiger Blick, gingen wir zur Rezeption, um unserer Handgepäck für das Frühstück abzulegen. Das Frühstück genossen wir aufgrund des Traumwetters noch mal auf der Terrasse, traurig schauten wir auf die kristallblau schimmernde Lagune, in der sich, wie zum Abschied, noch mal alle Haie versammelt hatten. Aber es half ja nix, wir mussten los, der Wasserflieger sollte um 9.30 Uhr bereits gehen. An der Rezeption zahlten wir noch die Rechnungen der letzten Tage und verabschiedeten uns von der ganzen Tauchcrew. So warteten wir noch auf das Wasserflugzeug, welches dann mit 10 Minuten Verspätung auch eintraf. Wie das Schachtvieh zum Bolzenschussgerät schlichen wir über den Jetty auf das Dhoni zu und warfen beim Ablegen noch ein paar letzte Blick auf die Insel. Das Tauchdhoni legte auch gerade ab, das freudige Winken von Mandy konnte die Situation auch nicht wesentlich verbessern.

Beim Ponton angekommen, verabschiedeten wir uns noch von Hussen, der natürlich wieder mit musste, und stiegen in die Twin Otter ein. Dieses Mal saßen wir auseinander, da sich ein englisches Pärchen sinnigerweise in die Mitte der Einzelreihe gesetzt hatte. Nun ja, das sollte nicht das Problem sein, eine Unterhaltung fällt bei der Lautstärke dann eh gering aus. Eine Rave Disko ist ein Dreck dagegen. Ich machte noch ein paar Fotos und kleine Filmchen, das Panorama war bei den herrlichen Wetter auch zu schön. 40 ereignislose Minuten später erreichten wir dann Hulule und wurden auch prompt in das Flughafengebäude gefahren, wo wir noch auf unser Gepäck warteten um dann durch den Security Check gleich zum Check In zu gehen. Hier war erfreulicherweise nix los, und so standen wir schon 15 Minuten später in der Shopping Meile des Flughafens. Die Preise erwiesen sich als nicht so toll, und so setzten wir uns einen Moment in einer Lounge kurz hin. Eine Stunde vor Abflug machen wir uns auf den Weg durch die weiteren Checks, einen kurze Kontrolle wegen der Batterien der Tauchlampen später saßen wir bereits am Gate. Das Boarding folgte flugs, und eh wir uns versahen, saßen wir im Airbus A330-200 der LTU, wo ich mich mal wieder mit dem tollen Sitzabstand konfrontiert sah. Half ja nichts.

Zum Essen wählten wir wieder Pasta, meist die beste Wahl, dieses Mal recht dürftig, da es nur ein kleines Schälchen Nudeln war. Fatalerweise wurde ich richtig müde auf dem Flug, konnte aber nicht schlafen, da wir ja mit der Zeit flogen und es deswegen auch nicht dunkel wurde. Außerdem bekam ich Hunger, was ich aber durch das permanente Sitzen nicht sofort merkte. Als ich mal auf die Toilette musste, lachten mich dann auch gleich Übelkeit wegen Hunger, Müdigkeit und aus der Summe der beiden Sachen schöne Migränekopfschmerzen an, super. Ein wenig Obst von Flugbegleiter half glücklicherweise über die Runden und so kämpfte ich mich mehr schlecht als recht über die Zeit. Der zweite Film „Bruce allmächtig“ war dann so unterhaltend und damit ablenkend, das es mir danach schon besser ging. Nun war es nur noch eine Stunde bis zur Landung, die ich letztendlich auch noch schaffte. Ich war dann aber schon froh, in München festen Boden unter den Füßen zu haben, so einen üblen Flug hatte ich selten. Nach zwei Brezeln verschwand auch das flaue Gefühl im Magen, noch schnell eine aktuelle Tauchzeitung gekauft und den Check In für den Flug nach Berlin erledigt. Auf dem etwas verspäteten Flug konnte man aufgrund der doch recht großzügig bemessenen Beinfreiheit super schlafen. In Berlin angekommen, erlebten wir noch einen kleine Zitterpartie mit dem Gepäck, welches sehr stoßweise auf das Band kam. Dorfflughafen Tegel eben. Es war dann schlussendlich alles da, nur der große Koffer war in München wegen der Flasche mit Maledivensand aufgemacht worden. Sah wohl aus wie eine Rohrbombe oder so.

Meine Eltern holten uns netterweise vom Flughafen ab und da hatten wir ja gleich was zu erzählen.......

ENDE

zurück


last update: 22.10.2003
© Rüdiger Roxlau